native-advertising

Native Advertising bedeutet auf Deutsch: Werbung im bekannten Umfeld.

Der Begriff definiert eine Werbeform im Internet und in Printmedien, bei der werbliche Inhalte im gleichen Stil wie redaktionelle Beiträge aufbereitet sind, sodass sie sich nur schwer von diesen unterscheiden. Die Werbung passt sich also an das spezifische redaktionelle Umfeld an und wirkt wie ein journalistischer Beitrag. Die Aufmerksamkeit der Leser bzw. Nutzer wird durch die chamäleonartige Einbettung der Anzeigen geweckt.

„Getarnte Werbung“ im Design der Publisherseite

Native soll in diesem Zusammenhang vertraut, natürlich bedeuten. Der Rezipient bekommt die Werbe-und Markenbotschaften in der ihm bekannten Form präsentiert und im Idealfall fällt ihm nicht auf, dass es sich um Werbung handelt. Da die traditionelle Form der Werbung wie Banner, Pop-Ups oder Anzeigen in der Seitenleiste oft als störend wahrgenommen oder ignoriert werden, ist Native Advertising eine Art natürlich wahrgenommene Werbeform. Ohne den Lesefluss zu unterbrechen und in die Umgebung integriert, erscheinen die Inhalte stimmig eingebunden. Ein wichtiger Faktor ist außerdem, dass Native Ads für Adblocker nicht zu erkennen sind und auch für mobile Endgeräte funktionieren, im Gegensatz zu Werbebannern.

Promoted Tweets, Promoted Posts und Sponsored Stories

Für die Onlinevermarktung ist Native Advertising ein bedeutendes Thema. Native Advertising kann in Videos, Bildern, Grafiken, Musik und Stories „verpackt“ sein. Für die Verbreitung sind reichweitenstarke Social Media Kanäle geeignet. Hier kann die Zielgruppe eindeutig definiert und Streuverluste eingedämmt werden. Außerdem können Nutzer Inhalte schnell an ihre Kontakte und Freunde teilen und verbreiten. Bei Twitter wird diese Werbeform mit bezahlten Tweets (promoted Tweets) eingesetzt. Nutzern von Facebook werden bezahlte Inhalte in der Timline angezeigt, ohne dass sie diese abonniert haben. Native Advertising-Anzeigen werden also unauffällig in den Fluss der abonnierten Inhalte integriert. Auch sogenannten „Folgende Inhalte könnten Sie auch interessieren“- Listen zählen zu Native Advertising-Formaten.

Kreatives Storytelling statt blinkender Werbebanner

Der Content soll authentisch gestaltet sein, nur so wird er von den Nutzern angenommen. Jede Zeitung, jede Zeitschrift und jedes Magazin hat Stammleser, die einen gewissen Stil gewöhnt sind. In diesem Sinne sollten redaktionelle Stile nicht gebrochen, sondern aufgenommen werden. Um die jeweilige Zielgruppe effektiv zu erreichen, sollten Inhalte zielgruppengerecht, spannend, anschaulich und kanalspezifisch aufbereitet sein. So können sie elegant unter die anderen redaktionellen Inhalte gemischt werden. Da Rezipienten immer kritischer werden, sobald sie eine Anzeige oder „sponsored by“ erkennen, müssen Unternehmen immer einfallsreicher werden, um sie von ihren Inhalten zu überzeugen. Im Grunde geht es um die Erzählkunst, denn das richtige Storytelling ist Garant für Klicks, Seitenabrufe und Views.

In Zukunft: Kampagnen plattformübergreifend und automatisiert ausspielen

Über Selfpublishing-Tools können Kunden und Agenturen selbständig Content-Kampagnen auf Portalen buchen und überwachen. Text-Bild-Anzeigen können programmatisch ausgeliefert und in den Feed ihrer Nutzer im gesamten Web eingebunden werden. Nicht nur Teaser sondern auch die Content-Bereiche, auf die sie hinführen, sollen dann buchbar sein. Diese Systeme bringen die Werbeform jedoch in ein Dilemma. Wenn alles automatisch ausgespielt und ausgetauscht werden kann, geht das ursprünglich Besondere verloren: die nahtlose Einbettung der Anzeigen in ihr Umfeld und deren individuelle Konzipierung. Es ist schwer vorstellbar, dass die Werbebotschaften 1:1 für alle Kanäle übernommen werden können.

Perspektiven des Native Advertising

Es ist vorstellbar, dass sich der Markt für Native-Advertising in zwei Bereiche teilt: maßgeschneiderte, individuelle oder automatisierte, allgemeine Native Werbeanzeigen. Auch die Diskussion um Schleichwerbung lässt sich wohl kaum vermeiden. Kritiker sehen im Native Advertising eine bewusste Irreleitung der Leser und Nutzer und stellen diese Werbeform als eine fragwürdig dar. Rezipienten würden nicht erkennen, dass es sich um Werbung handelt, es sei also eine Form der Schleichwerbung. Um das zu vermeiden, empfiehlt der Online-Vermarkterkreis (OVK) den Hinweis „Anzeige“ oder „Werbung“ um diese deutlich zu kennzeichnen.

So geht’s richtig: Best Practice

Im besten Fall ist Native Advertising gleichzeitig Content Marketing. Ziel ist es also nicht Werbebotschaften, sondern für die Nutzer relevante, nützliche und dialogorientierte Inhalte zu schaffen und viral zu verbreiten. So dient die Werbung mehr zur Unterhaltung und bietet dem Leser einen gewissen Mehrwert. Mit nutzerfreundlichem Content kann der größtmögliche positive Effekt mit Native Advertising Formaten erreicht werden.

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November 15th, 2017

Posted In: Allgemein, Content Marketing, Digitalisierung, Emotionalisierung, Kundengewinnung, Marketing, Mobile Marketing, Online Marketing, Social Media Marketing, Targeting

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