In den letzten Teilen unserer Serie zum Thema „Online-Marketing“ haben Sie erfahren, dass Online-Marketing mehr als reine Werbung und Suchmaschinenoptimierung ist. Vielmehr ist es eine vielschichtige Strategie, die mit ihren verschiedenen Instrumenten eine ganzheitliche Anreizwirkung für Ihre (potenziellen) Kunden schafft. Wie eine Google-Studie gezeigt hat, liegt in der Mediaplanung das Augenmerk nicht auf der Auffindbarkeit einer Firma im Internet, sondern auf der Steigerung der Bekanntheit.

Nahezu alle Online-Marketing-Instrumente – beispielsweise Unternehmens-Websites oder Social Media Präsenzen – verfolgen ein Ziel: Die Reichweite im Netz aufzubauen. Möglichst viele Nutzer sollen erreicht werden, entweder um Bekanntheit für das Unternehmen zu schaffen oder Traffic auf eine Website zu lenken, um direkt Verkäufe, Terminvereinbarungen oder Bewerbungen zu generieren. Die AGOF  gibt folgende Definition zur Reichweite:

 „Die Reichweite sagt aus, wie viele Personen oder Kontakte mit Personen ein Werbeträger oder eine Kampagne erreicht hat. Sie […] dient als Maß zur Bewertung eines Werbeträgers oder Mediaplans.“

Durch Anzeigenwerbung im Internet sowie durch das Aufkommen von Social Media, unterscheidet man in der Mediaplanung heute zwischen drei Formen der Reichweite: Paid, Owned und Earned Media. Erstmals verwendet wurden die Begrifflichkeiten 2008 von der Mediaplanung der Firma Nokia. 2009 wurde sie durch eine Studie einer größeren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Seitdem kommt das „POE-Modell“ in zahlreichen Media- und Werbeagenturen bei der Entwicklung von Kampagnen zum Einsatz.

PAID Media

Paid Media oder auch die „gekaufte Reichweite“ bezeichnet alle Formen bezahlter Werbemaßnahmen, also Werbung, bei denen sich eine werbetreibende Firma bei einem Medium zur Nutzung des Kommunikationskanals einkauft. Dies können Anzeigen in Suchmaschinen (z.B. Google Adwords), auf Facebook (Facebook Ads) oder Displaywerbung sein.

Vorteile: Die Inhalte und Verbreitung der Botschaft können vom Unternehmen selbst bestimmt und gesteuert werden. Zudem ist diese Werbung skalierbar, wirkt unmittelbar und erreicht die höchste Reichweite im Vergleich zu anderen Werbeformen.

Nachteile: Der Mediaeinkauf muss in der Budgetplanung berücksichtigt werden, da er hohe finanzielle Aufwendungen erfordert. Anzeigen bedürfen gut überlegten Werbebotschaften, sonst wirken sie unglaubwürdig.

OWNED Media

Owned Media umfasst alle Kanäle aus dem Bereich des Corporate Publishing, die einem Unternehmen selbst „gehören“ und die es selbst betreut und kontrolliert. Dazu zählen beispielsweise die  eigene Homepage eines Unternehmens, Corporate Blogs sowie Präsenzen auf Social Media Plattformen wie die Facebook-, Twitter- oder Instagram-Seite der Firma. Owned Media, also die Reichweite, die ein Unternehmen allein durch eigene Kanäle erzielt, wird ergänzt um die bezahlte und verdiente Reichweite.

Vorteile: Die zuvor genannten Kanäle dienen dazu, längerfristige Beziehungen zu Kunden oder potenziellen Kunden aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Die Inhalte können vom Unternehmen gezielt kontrolliert werden und sind für den Nutzer klar als Werbe-Botschaft erkennbar. Durch die Bandbreite an Kanälen können selbst Nischen-Zielgruppen erreicht werden. Zudem ist diese Werbeform vergleichsweise kosteneffizient.

Nachteile: Da es sich um unternehmenseigene Kanäle handelt, können die Inhalte eventuell als unglaubwürdig wahrgenommen werden. Für die Betreuung eigener Kanäle sind personelle Ressourcen im Unternehmen nötig. Die Skalierbarkeit braucht Zeit. Im Vergleich zu Paid Media gibt es keine Garantie für den Erfolg.

EARNED Media

Unter Earned Media oder der „verdienten Reichweite“ versteht man Inhalte, die von Konsumenten erstellt und über redaktionell unabhängige Kanäle ohne direkte Anweisung des Unternehmens verbreitet werden. Der Kunde bzw. der Nutzer wird hier zum Verbreitungskanal. Die verdiente Reichweite steht also für freiwillige Empfehlungs- und Verbreitungsleistungen der Nutzer (z.B. Likes, Shares). Insofern resultiert die verdiente Reichweite aus den beiden anderen zuvor genannten Formen. „Verdient“ meint in diesem Fall, dass die Empfehlungen nicht käuflich sind. So werden Inhalte zum Beispiel auf Social Media Plattformen „viral“ verbreitet oder tauchen in Form von Empfehlungen zu Waren oder Dienstleistungen einer Firma in Bewertungsportalen auf.

Vorteile: Es lässt sich mit wenig Aufwand, also mit einem geringen Budget, viel erreichen. Earned Media ist die glaubwürdigste, nachhaltigste und damit wertvollste Werbeform für ein Unternehmen, da die Empfehlungen der Nutzer Transparenz schaffen und zeitlich beständig sind. Nicht selten ist sie ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf eines Produkts oder einer Dienstleistung.

Nachteil: Die Viralität der Beiträge ist nicht planbar und damit auch nicht skalierbar. Ebenso sind die Inhalte nicht kontrollierbar und können somit auch einen negativen Effekt für das Unternehmen haben. Damit Konsumenten aus eigenem Antrieb Inhalte für ein Unternehmen produzieren und verbreiten, muss sich das Unternehmen dies verdienen – und zwar durch professionelle glaubwürdige PR-Arbeit, langfristige Kundenpflege und darauf aufbauendes Empfehlungsmarketing. Darüber hinaus ist die verdiente Reichweite schwierig zu messen.

 

Fazit: Die eigene Reichweite setzt sich aus drei verschiedenen Reichweiten bzw. Werbeformen zusammen: Paid Media (Gekaufte Reichweite), Owned Media und Earned Media (Verdiente Reichweite).

Merke für BtoC: Für BtoC-Unternehmen, deren  Augenmerk in der Regel auf der lokalen Auffindbarkeit liegt, sollte der Bereich Paid Media eine große Rolle spielen. Denn Anzeigenwerbung in Suchmaschinen z.B. über Google Adwords kommt gerade dann zum Tragen, wenn Nutzer allgemeine Suchanfragen nach einer Dienstleistung und dem Ort stellen.

Merke für BtoB: BtoB-Unternehmen, die häufig von Kunden an andere empfohlen werden, sollten durch glaubwürdige PR-Arbeit, langfristige Kundenpflege und darauf aufbauendes Empfehlungsmarketing insgesamt gut dastehen. Nur so produzieren und verbreiten Ihre Kunden aus eigenem Antrieb positive und wertvolle Inhalte für Ihr Unternehmen, sodass sich die eigene Reichweite über Earned Media ausbauen lässt.

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August 25th, 2016

Posted In: Allgemein, B2B, Blogbeitrag, Facebook, Google, Instagram, Online Marketing, Social Media Marketing, Zielgruppenoptimierung

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