Damit Werbung den Interessenten nicht aus dem Auge verliert, hat sich Retargeting als Verfolgungsverfahren etabliert. Hat ein Benutzer einmal Interesse an einem Unternehmen gezeigt, indem er auf einen Banner geklickt oder die Website besucht hat, lohnt es sich, beim nächsten Kontakt gezielt Werbung zu schalten, die den Nutzer interessieren könnte.

Vom Targeting zum Retargeting

Flächendeckend gestreute Onlinewerbung, das heißt allen Besuchern die gleiche Werbung zu präsentieren, ist ineffizient. Besser ist es, den Nutzer über Targeting gezielt anzusprechen. Das gelingt am besten mit zielgerichteter Werbung, bei der das redaktionelle Umfeld zu den Werbeinhalten passt. Werbung lässt sich zudem mit Bezug zum geografischen Standort oder zu technischen Präferenzen des Nutzers ausliefern. IP-Adresse, Browser und verwendetes Betriebssystem stellen die hierfür nötigen Daten bereit. Eine noch zielgenauere Methode stellt das Retargeting dar. Hatte ein Besucher bereits mit einem werbetreibenden Unternehmen Kontakt, indem er dessen Website besuchte, lässt sich gezielt Werbung schalten, die für diesen Nutzer interessant ist. Nicht nur auf einem bestimmten Portal, sondern auch auf anderen Websites. Retargeting nutzt Cookies zur Ermittlung bestehender Kontakte, Online-Kontakte werden also digital markiert.

Welche Vorteile Retargeting bietet

Werbung zu schalten, die jeden Besucher erreicht, ist teuer, weil der Streuverlust hoch ist. Wer jedoch Werbung schalten möchte, die nur bestimmte Nutzer zu sehen bekommen, erzielt in der Regel eine bessere Conversion Rate. Das setzt allerdings voraus, dass das werbetreibende Unternehmen weiß, wie der Nutzer mit dem Unternehmen in Kontakt gekommen ist und in welcher Phase des Kaufprozesses er sich gerade befindet. Nur so kann man für den Nutzer beim nächsten Kontakt die passende Werbung schalten.

Man unterscheidet hier grob zwischen fünf Phasen:

– Aufmerksamkeit
– Interesse
– Kaufentscheidung
– Kaufabbruch
– Kunden

In der Aufmerksamkeitsphase war ein Nutzer bereits für kurze Zeit auf der Website des Unternehmens oder hat dessen Werbung länger betrachtet. Beim erneuten Kontakt sollte man solche Werbung schalten, die den Nutzer an das Unternehmen und seine Marken erinnern. Als Reminder sind Branding-Banner ein geeignetes Mittel.

Hat sich der Nutzer auf Produktseiten des Onlineshops länger aufgehalten, weiß das Unternehmen, an welchen Produktgruppen er besonders interessiert ist. Für Nutzer in der Phase Interesse sind beim Retargeting Produktbanner die am besten geeignete Form der Werbeschaltung. Damit lassen sich die meisten Klicks generieren.

digitale markierung

Spannend wird es, wenn der Nutzer unmittelbar vor einer Kaufentscheidung steht. Gelangte er nämlich über ein transaktionelles Keyword wie „XY Tintenpatronen kaufen“ auf die Seite, hat er wahrscheinlich schon andere Angebote für XY gecheckt, aber noch nichts gekauft. Für Nutzer in dieser Phase sollte man Werbung schalten, die sich auf XY Tintenpatronen beziehen. Noch besser ist es, vorteilhafte Konditionen wie „kostenloser Versand“ einzubeziehen, um dadurch einen zusätzlichen Kaufanreiz zu schaffen.

Wenn der Benutzer bereits Artikel im Einkaufswagen gelegt und den Kauf abgebrochen hat, sollte der Onlineshop Werbung schalten, die Schnäppchenjäger anspricht, also mit Rabatten und Sonderangeboten locken.

Ist der Nutzer bereits ein Kunde, der im Onlineshop eingekauft hat, lässt sich mit Retargeting der höchste ROI erzielen. In dieser Phase geht es darum, die Kundenbindung zu stärken. Deshalb sollte ein Unternehmen kurz nach dem Kauf keine weitere Werbung schalten, sondern zunächst Banner mit interessanten Tipps zum gekauften Produkt anzeigen. Nach einem gewissen zeitlichen Abstand kann man für typische Folgeprodukte dann wieder Werbung schalten.

Was man beim Retargeting bedenken sollte

Der Erfolg beim Retargeting hängt maßgeblich von der Qualität der Nutzerdaten ab. Sowohl Infos über den ersten Kontakt als auch Kenntnis der genauen Phase in der Customer Journey sind wichtig. Erfolgt trotz systematischem Retargetings kein weiterer Besuch des Nutzers, hat dieser entweder kein Interesse mehr oder er hat das Produkt zwischenzeitlich bei der Konkurrenz gekauft. Weitere Werbung zu schalten, ist in dem Fall nicht mehr zielführend.

Fazit: Retargeting bietet werbetreibenden Unternehmen eine besonders effiziente Möglichkeit, Werbung zu schalten, die den Nutzer zielgerichtet anspricht. Dadurch lassen sich „verlorene“ Besucher wieder auffinden und zu Kunden machen. Das funktioniert allerdings nur mit einer passenden Strategie, welche die Nutzerdaten genau analysiert.

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Februar 7th, 2017

Posted In: Allgemein, Blogbeitrag, Digitalisierung, Google, Kundenbindung, Kundengewinnung, Online Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Zielgruppenoptimierung

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Customer Journey – der Weg vom Interessenten zum Käufer

Eine Werbekampagne ohne Online Marketing – heute fast undenkbar. Vor allem Unternehmen, die private Endkunden ansprechen, benötigen ein durchdachtes Online Marketing System. Das gilt sogar dann, wenn sie keinen Onlineshop für den Verkauf ihrer Produkte betreiben. Unsere Gesellschaft ist durch das Bestreben nach sofortigen und umfassenden Informationen geprägt. Suchmaschinen ermöglichen einen schnellen Zugriff auf unzählige Datensätze. Wer sich selbst oder seine Angebote (Produkte oder Dienstleistungen) im Netz nicht präsentiert, wird nicht gefunden und kann über diesen Weg keine Käufer generieren. Langfristig droht dann ein wirtschaftliches Desaster. Im Marketing wird der Weg, den der Käufer einer Leistung vom ersten Interesse bis hin zur Kaufentscheidung zurücklegt, als Customer Journey bezeichnet.

Das Modell der Customer Journey geht aus einem 4-Stufen-Modell (AIDA-Modell= Attention, Interest, Desire, Action) hervor, das den Aufbau einer Werbekampagne zur Neukundengewinnung darstellt. Dieses beschreibt die vier aufeinanderfolgenden Phasen von der ersten Ansprache einer Person der Zielgruppe bis hin zur Kaufentscheidung. Inzwischen wurde das Modell um zwei Phasen erweitert und wird als „Customer Journey“ bezeichnet. Sie steht für die Zyklen, die ein Kunde durchläuft, bevor er sich für den Kauf entscheidet. Zudem kann ein Kunde auch zum Wiederholungskäufer werden (Kundenbindung) und als Empfehler fungieren. Die Customer Journey hat sich in der Vergangenheit als strategischer Ansatzpunkt für ein ganzheitliches Online Marketing System für Unternehmen bewährt.

Customer Journey

Kennzeichen einer typischen Customer Journey

Potentielle Kunden kommen auf unterschiedlichen Wegen mit dem anbietenden Unternehmen in Berührung. Häufig ist es zuerst eine Werbung, sei es im Netz oder in traditionellen Medien, die ihn aufmerksam macht und einen Wunsch nach weiteren Informationen weckt. Später zählen der Besuch der Webseite, die Recherche nach bestimmten Artikeln, aber auch der Kauf zur Customer Journey. Neben solchen direkten Kontakten beeinflussen auch indirekte Faktoren Menschen bei ihrer Kaufentscheidung. Dazu gehören zum Beispiel das Image eines Unternehmens oder einer Marke, das Preisgefüge oder die Meinungen anderer Kunden. Betrachtet man diesen Weg genauer, so gibt es viele mögliche Berührungspunkte, sogenannte off- oder online Touchpoints, mit dem Unternehmen.

Bevor eine Online Marketingmaßnahme gewählt wird, ist es nötig die jeweilige Phase zu betrachten, in der sich die Zielgruppe derzeit befindet. Denn letztlich geht es bei der Customer Journey um die Frage: Welche Online-Marketing Instrumente taugen tendenziell in welcher Phase? Dazu werden die verschiedenen Zielgruppen in den jeweiligen Touchpoints genau betrachtet, um die Streuverluste im Online Marketing bei der Auswahl von Maßnahmen, deutlich zu reduzieren.

Welche Online Marketing Instrumente taugen tendenziell in welcher Phase?

  1. Phase Aufmerksamkeit: In dieser Phase bieten sich Display-Werbung und eine Ansprache über die Social Media Kanäle an, die sich zunächst an eine große Gruppe von möglichen Interessenten richten. Beispielsweise empfangen Menschen, die sich generell für das Thema Kochen interessieren, in dieser Phase Werbung von Kochtöpfen.
  2. Phase Interesse/Kaufwunsch: Suchmaschinenoptimierung (SEO) mithilfe von Keywords sowie Display-Werbung verhelfen dazu, potenzielle Kunden zu lenken und einen Kaufwunsch zu wecken bzw. zu fördern. Kam der Interessent bereits mit dem Produkt oder Unternehmen in Berührung (Touchpoints) gilt es ihn mit gezielteren Marketing-Maßnahmen zu bespielen. Dies gelingt mithilfe von zielgruppenspezifischer Suchmaschinenwerbung (SEA), personalisierter Display-Werbung und direkt ansprechendem Social-Media-Dialog z.B. durch Aktionen. Anders als in der ersten Phase (1:n), wird nun eine 1:1 Verbindung mittels Werbung hergestellt. Von da an kann der E-Mail-Dialog starten.
  3. Phase Kauf: Um den Kunden nun tatsächlich zum Kauf zu bewegen, empfiehlt sich weiterhin gezielte Suchmaschinenwerbung und Display-Werbung. Spezielle Verkaufsnewsletter sind eine gute Möglichkeit, dem Kunden per E-Mail direkt ein Angebot zu unterbreiten.
  4. Phase Kundenbindung: Hat ein Kunde einmal ein Produkt oder eine Dienstleistung gekauft bzw. in Anspruch genommen, ist es notwendig, diesen auch langfristig an das Unternehmen zu binden. Dazu empfehlen sich Coupon-Aktionen oder Rabatte sowie ein regelmäßiger E-Mail-Dialog. Auch Social Media Präsenzen nehmen an dieser Stelle eine wichtige Funktion ein.
  5. Phase Empfehlung: Nichts ist so viel Wert wie der gute Tipp eines Freundes oder Bekannten. Daher: Zeigt sich ein Kunde nach dem Kauf eines Produkts oder Dienstleistung zufrieden, gilt es für Unternehmen, diesen als Botschafter zu gewinnen. So kann er anderen Interessenten von seiner positiven Erfahrung berichten und Ihr Unternehmen über verschiedene Plattformen weiter empfehlen. Als Anreiz für potenzielle Empfehler dienen auch Rabatt-Aktionen.

Customer Journey als strategischer Ansatz für ein Online Marketing System

Betrachtet man die Customer Journey als Grundlage des Online Marketing Systems, so lassen sich folgende Schritte ableiten:

  1. Identifizierung der einzelnen Touchpoints und der gesamten Kundenreise im Unternehmen
  2. Entwicklung einer Konzeption für das Online Marketing System einschließlich Planung verschiedener Marketingmaßnahmen, der Festlegung von zeitlichen Abläufen und der Definition von Kostenbudgets
  3. Die Durchführung der einzelnen Maßnahmen im Online Marketing System begleitet von einem umfassenden Reporting

Die Digitalisierung führt dazu, dass der Kunde sich selbständig für den Kauf entscheidet und der Verkäufer als Person weniger Berührungspunkte mit dem Kunden im Kaufprozess hat.

Fazit: Von der Ansprache bis zum Kauf durchläuft der Kunde verschiedene Phasen. Unternehmen müssen ihre Zielgruppen an den einzelnen Touchpoints identifizieren und gemäß der Customer Journey mit geeigneten Marketing-Maßnahmen ansprechen. So ermöglicht dieser strategische Ansatz für ein Online Marketing-System, bestimmte Touchpoints sehr zielgerichtet zu beeinflussen.

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Januar 25th, 2017

Posted In: Allgemein, Content Marketing, Digitalisierung, Kundenbindung, Kundengewinnung, Leadgenerierung, Marketing, Online Marketing, Referenzgenerierung, Social Media Marketing, Zielgruppenoptimierung

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